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Besser Ami- oder deutsche Kultur? Die Mischung macht’s!

rw-admin | 04/05/2017

Besser Ami- oder deutsche Kultur? Die Mischung macht’s!

Was bedeutet es für einen Deutschen, in einer US-amerikanischen Firma zu arbeiten? Einer Firma, die aus der weltweit bekannten IT- und Startup-Szene des Silicon Valley stammt und obendrein noch als innovativste der Welt gilt, schnell wächst und in Sachen CRM den Ton angibt? Manch einer mag da in punkto Unternehmenskultur schnell „typisch Ami“ sagen: die Einstellung zur Arbeit, die Art und Weise, wie man gemeinsam zu einer Entscheidung findet, die täglichen Rituale – die Liste ist lang …

Geschwindigkeit und Liebe zum Detail

Beim Aufeinandertreffen von Amerikanern und Deutschen ist oft das unterschiedliche Planungsvorgehen ein Reibungspunkt:

Projektplanungsprozesse „Made in Germany“ sind in der Regel lang und sehr detailorientiert. Pläne werden nicht umgesetzt, solange sie nicht gründlich überprüft wurden. Während man in Deutschland sagt: „Lasst es uns noch einmal testen“, reicht dem Amerikaner das „Bauchgefühl“, dass das Projekt erfolgreich sein wird. Schnell heißt es dann: „Legen wir los!“

Short-term versus Long-term

Dieses „Phänomen“ lässt sich vielleicht mitunter durch die verschiedenen Berichtssysteme amerikanischer und deutscher Aktiengesellschaften erklären. Börsennotierte deutsche Unternehmen müssen die Ergebnisse an ihre Aktionäre nur einmal im Jahr berichten, während amerikanische Unternehmen dazu verpflichtet sind, dies viermal jährlich zu tun. Somit gibt es einen erheblich größeren Druck auf amerikanische Firmen. Änderungen finden daher öfter und mit erhöhtem Tempo statt. Kurzum: Für die Amis ist die Erreichung eines Ziels in einem bestimmten Zeitraum entscheidend, während bei den Deutschen Genauigkeit und Vollständigkeit aller notwendigen Informationen im Vordergrund stehen.

Das Beste aus beiden Welten

Handlungsorientierung statt Liebe zum Detail führt meines Erachtens oft zu höherer Kreativität und Innovation. Man wagt eben einfach mal was Neues. Aber: Auch die Liebe zum Detail ist wichtig. Gerade die schätzen amerikanische an deutschen Unternehmen. Meine Meinung ist daher: Die Mischung macht’s! Kommen die Werte aus beiden Kulturen zum Tragen, so birgt dies einen enormen unternehmerischen Vorteil.

Guntram Friede in „Insider“