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Arbeiten als Führungskraft in den USA: Drei Tipps für deutsche Auswanderer

rw-admin | 01/10/2017

The American Dream Für viele gilt die USA als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Kein Wunder, dass viele versuchen, den amerikanischen Traum zu verwirklichen und in die Vereinigten Staaten auswandern. Neben bürokratischen Angelegenheiten wie dem US-Einwanderungsvisum steht dabei auch der Job mit auf der To-Do-Liste. Doch die kulturelle Kluft zwischen dem Berufsleben in der Bundesrepublik und Amerika ist groß. Daher müssen deutsche Auswanderer, die in den USA als Führungskraft arbeiten wollen, viel beachten, um Erfolg zu haben. Mit diesen Tipps kommen Sie Ihrem Berufsziel näher:

Jobsuche in den USA – gute Organisation ist alles

Am Anfang des „American Dream“ steht die Jobsuche: Deutsche, die in den Vereinigten Staaten leben möchten, brauchen eine Anstellung, um ihren Lebensinhalt zu finanzieren. Egal, ob es erst einmal nur ein Aushilfsjob sein soll oder deutsche Manager sofort als Führungspersönlichkeit ins amerikanische Berufsleben einsteigen wollen: Die Stellensuche muss gut organisiert werden. Dank des Internets und vieler Job-Suchmaschinen ist die Arbeitssuche einfacher geworden. Eine Übersicht über Stellen als Führungskraft in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann helfen, einen ersten Überblick über die aktuelle Joblage zu erhalten. Mit Portalen finden so auch deutsche Manager schnell und einfach Führungspositionen, auf die sie sich bewerben können. Eine andere Möglichkeit ist es, sich von kommerziellen privaten Agenturen, sogenannten „Employment agencies“, eine Stelle vermitteln zu lassen. Führungsjobs werden von „Executive search firms“ vermittelt.

Bewerbung US-Style – So geht es richtig

Sind passende Angebote erst einmal gefunden, geht es ans Bewerben. Keinesfalls dürfen deutsche Manager sich dabei an früheren Anschreiben und Lebensläufen orientieren. Denn auch, was die „Job application“ angeht, gibt es Unterschiede zur Bundesrepublik. Daher müssen Auswanderer bei der Bewerbung in den USA einiges beachten:

  • Anschreiben (Cover letter): Im Anschreiben werden Qualifikationen und Berufserfahrungen bestmöglich und in einem positiven Tonfall „verkauft“. Das Anschreiben sollte prägnant und nicht länger als eine Seite sein.
  • Lebenslauf (Resume): Lebensläufe sind in den Vereinigten Staaten aufgrund des Antidiskriminierungsgesetzes anonymisiert: Informationen wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Konfession und Foto gehören nicht in den amerikanischen Lebenslauf. Stattdessen müssen die eigenen Schlüsselqualifikationen und Leistungen zusammengefasst werden. Dabei muss der Kandidat auf die Bedürfnisse des Arbeitgebers eingehen und sich auf das Wesentliche beschränken. Der Aufbau der Berufserfahrungen erfolgt anti-chronologisch.
  • Referenzen und Zeugnisse: Diese sind erst auf Anfrage nachzureichen.
  • Versand: In den USA werden Bewerbungsunterlagen üblicherweise per E-Mail verschickt.
  • Sprachkenntnisse: Für eine Position in den Vereinigten Staaten reicht das Schulenglisch nicht aus. Daher könnten Interessenten beispielsweise Wirtschafts-Englisch-Kurse besuchen.
  • Verhalten: Anders als in Deutschland wird in der „Neuen Welt“ von den Bewerbern Hartnäckigkeit erwartet. Halten sie sich zu sehr zurück, gelten sie als desinteressiert. Drei bis vier Tage nach der Bewerbung kann bereits nachgehakt werden. Der Arbeitssuchende muss also proaktiv sein, Initiative ergreifen, direkt zum Unternehmen gehen und Kontakte knüpfen.
  • Vorstellungsgespräch: Haben sie es zum Vorstellungsgespräch geschafft, sollten Bewerber sich förmlich kleiden und pünktlich sein. Während des Gesprächs kommt es nicht nur auf die Antworten, sondern ebenfalls auf den Ton an. Auch Stressfragen werden in den USA gerne gestellt. Nach dem Gespräch kommt ein Dankschreiben bei vielen HR-Mitarbeitern gut an.

Als Führungskraft in den USA durchstarten

Sind die Hürden der Bewerbung und des Vorstellungsgesprächs gemeistert, ist es jedoch längst nicht mit den kulturellen Unterschieden getan. Als Chef in den Vereinigten Staaten müssen Manager ihr Verhalten enorm umstellen, denn die Kluft zwischen deutschen und amerikanischen Führungskräften ist enorm. Daher ist hier Anpassungsfähigkeit gefragt:

  • Hierarchien: Das Hierarchiebewusstsein ist in Amerika größer als in Deutschland. Obwohl US-Chefs zunächst leger wirken und sich jeder mit Vornamen anspricht, werden Hierarchien damit nur kaschiert. In der obersten Führungsetage verfügen die Geschäftsführer meist über einen Firmenwagen und ein eigenes Sekretariat. Außerdem würde ein amerikanischer Leader nie mit Angestellten einer tieferen Hierarchieebene Mittag essen. Des Weiteren will in den USA der Chef immer Recht behalten: Widerspruch wird nicht gern gesehen.
  • Arbeitsweise: Während in der Bundesrepublik alles lange geplant und ausdiskutiert wird, treffen US-Geschäftsführer ihre Entscheidungen schnell und ohne Absprache. Risiken werden dabei in Kauf genommen: Die Amerikaner sind Macher und konzentrieren sich nicht auf den Weg, sondern auf das Ziel – dabei denken sie vor allem in kurzfristigen Zielen. Flexibilität und Mobilität sind also bei Führungskräften wichtig.
  • Privatleben: Anders als in Deutschland werden Arbeit und Privatleben viel häufiger vermischt. So holen beispielsweise manche während der Arbeitszeiten ihre Kinder von der Schule ab oder führen längere Privatgespräche im Büro. Die Amerikaner arbeiten also weniger intensiv, dafür aber länger, so dass der Beruf in der Summe mehr Zeit im Leben einnimmt. Darauf sollten sich deutsche Auswanderer, die als Führungskraft in den USA arbeiten wollen, einstellen. Nach dem Abendessen mit der Familie setzen sich US-Chefs meist wieder an den Computer. Das gilt ebenfalls für das Wochenende: In der „Neuen Welt“ ist es selbstverständlich, auch an freien Tagen jederzeit per Mail erreichbar zu sein. Das Blackberry muss also jederzeit in Reichweite sein. Grundsätzlich gilt, dass in den Vereinigten Staaten immer alles dringend ist und Führungspersönlichkeiten ständig verfügbar sein müssen. Daher ist es dort auch unüblich, zwei Wochen am Stück Sommerurlaub zu nehmen.
  • Kommunikation: Deutsche werden von US-Bürgern oft als rüde empfunden. Denn die Kommunikation ist in den Vereinigten Staaten subtiler: Kritik wird gut verpackt, mit Lob darf dagegen nicht gegeizt werden. Wer als Chef in den USA weiterkommen will, sollte seine Angestellten also anfeuern und selbst kleinere Erfolge feiern.
  • Verhalten: Von Mitarbeitern wird Team-, Entscheidungs- und Kommunikationsfähigkeit sowie Selbstvertrauen erwartet. Daher ist ein gewisses Over Statement in den USA üblich. Außerdem ist in Amerika aufgrund des Antidiskriminierungsgesetztes unbedingt auf politische Korrektheit zu achten.

The American Dream – USA Services GmbH