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Der private Umgang mit Kollegen

rw-admin | 01/29/2015

Ob zur Weihnachtsfeier oder zur sommerlichen BBQ-Party, gerade in den USA ist es nicht unüblich, von Arbeitskollegen, Vorgesetzten oder Geschäftspartnern zu privaten Festen eingeladen zu werden. Doch wie gehen sie richtig mit einer solchen Einladung um, und was ist zu beachten im privaten Umgang mit beruflichen Kontakten?

In den USA ist die Linie zwischen privatem und beruflichem Umgang oft schmaler, als es in Deutschland üblich ist. Häufig wird man früh als „friend“ bezeichnet, was zum einen schmeichelt, aber auch zu Verwirrung führen kann. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man mit der amerikanischen Offenheit und Freundlichkeit umgehen kann und wie man den privaten Umgang mit Kollegen optimiert. Dazu haben wir einen interessanten Artikel für Sie geschrieben, der Ihnen bei der Einschätzung amerikanischer Nettigkeiten helfen könnte.

Der private Umgang mit Kollegen 

von The Q Works Group 

In den USA ist es geradezu Gang und Gebe, von seinen Geschäftspartnern oder Kollegen zu privaten Feiern und Veranstaltungen eingeladen zu werden. Anders als in Deutschland kann dies auch schon recht früh nach der ersten Bekanntschaft eintreten. Amerikaner pflegen oft eine sehr offene und aufgeschlossene Herangehensweise zum Thema „friends“ (zu deutsch „Freunde“; welche jedoch im deutschen Sinne eher Bekannte wären, wenn man es in diesem Zusammenhang sieht). Während es in Deutschland eine gewisse Zeit benötigt bis ein außerberufliches Verhältnis oder gar eine „Freundschaft“ aufgebaut ist, geht dies in den USA deutlich schneller. Somit ist eine Einladung zur X-Mas Party eines Kollegen, oder zum sommerlichen BBQ-Fest des Vorgesetzten, keine Seltenheit.

Das Entscheidende ist jedoch, wie sie in einer solch legeren Atmosphäre richtig mit ihren Kollegen, Vorgesetzten oder Geschäftspartnern umgehen. Besonders Amerikanern ist ein lockerer Small-Talk über private Aspekte des Lebens sehr wichtig und gehört fest zur Tagesordnung eines solchen ‚Get-Togehters‘. Wo Deutsche oftmals verklemmt und verschlossen wirken, können Amerikaner schnell oberflächlich erscheinen. Wichtig ist in diesen Situationen eine gesunde Balance zu finden, in der sie sich wohl fühlen, aber auch die Gesprächsthemen ihres amerikanischen Gegenübers wahrnehmen und akzeptieren.

Ein wichtiger Aspekt des richtigen Umgangs ist die Ansprache ihres sonst eher auf beruflicher Ebene bekannten Gesprächspartners. In den USA ist es Gang und Gebe, sein Gegenüber mit dem Vornamen anzusprechen. Besonders in einem legeren Umfeld ist dies sehr wichtig. Versuchen sie dies anzunehmen, um so eine persönliche Gesprächsebene herzustellen. Wirken sie nicht distanziert, indem sie ihr Gegenüber mit dem Nachnamen ansprechen. Wenn Amerikaner sie in ihr Zuhause einladen, erwarten sie einen familiären, freundlichen Umgang, indem sich die Gespräche wenig um Geschäfte oder arbeitsbezogene Tätigkeiten drehen. Im Vordergrund steht, dass alle Beteiligten eine angenehme Zeit haben.

Auch bei der Kleidung ist es wichtig, nicht zu steif rüber zu kommen. Beweisen sie Treffsicherheit indem sie – wenn nicht anders in der Einladung erwähnt!! (Amerikaner lieben Themen-Partys wie die weihnachtliche Ugly-Christmas-Sweater-Party) – in einem sogenannten „smart-casual“ Outfit erscheinen: Kleidung, die Deutsche als gehobene Freizeitkleidung beschreiben würden.

Zum Thema deutsche Pünktlichkeit ist zu erwähnen, dass Amerikaner durchaus eine Verspätung von bis zu einer halben Stunde akzeptieren, jedoch werden auch hier kurze Mitteilungen, wie bspw. ein kurzer Anruf, dass sie verspätet sind, geschätzt. Sie sollten jedoch wissen, dass sie in den USA, nicht wie in Deutschland üblich, auf die Minute genau erwartet werden. Deutsche Pünktlichkeit und Genauigkeit sind wesentliche Aspekte, in der sich Amerikaner und Deutsche unterscheiden.

Beim Thema Gastgeschenke teilen Deutsche und Amerikaner Gemeinsamkeiten – genau wie Deutsche schätzen auch Amerikaner es, wenn sie ein Gastgeschenk mitbringen. Üblich sind Blumen, süße Spezialitäten, oder auch Wein. Auch wenn es sich bei privaten Einladungen eines Kollegen, Vorgesetzten, oder auch Geschäftspartners nicht um einen Geschäftstermin handelt, sollten sie darauf achten, nicht zu viel Alkohol zu sich zu nehmen, und negativ aufzufallen. Das gleiche gilt beim Essen. Amerikaner stellen sehr gerne großzügig Snacks und Essen zur Verfügung – lehnen sie sich hierbei nicht allzu weit aus dem Fenster und plündern das ganze Buffet oder gar die Bar des Gastgebers.