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Deutsche Weihnachtstraditionen

rw-admin | 12/17/2018

Deutsche Weihnachtstraditionenhttp://www.germanlanguageguide.com/german/christmas/

Heute stellen wir Ihnen die verschiedensten deutschen Weihnachtstraditionen und Bräuche vor – die Geschichte des Weihnachtsbaums, den traditionellen deutschen Weihnachtsmarkt, den Adventskalender (eine deutsche Erfindung), den Stollen und die Sternsinger.

Der Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert. Angeblich hat der christliche Reformator Martin Luther als erster brennende Kerzen einem immergrünen Baum hinzugefügt. Der Weihnachtsbaum wird traditionellerweise am Weihnachtsabend ins Haus gebracht und üblicherweise heimlich von der Mutter der Familie dekoriert, insbesondere wenn kleine Kinder im Hause sind. In vielen Gegenden Deutschlands liest die Familie am Abend die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel und singt Weihnachtslieder wie „O Tannenbaum“, „Ihr Kinderlein Kommet“ und „Stille Nacht“.

Deutschland ist auch bekannt für seine Weihnachtsmärkte, auf denen alle Arten von weihnachtlichen Lebensmitteln und Dekorationen verkauft werden. Jede größere Stadt hat ihren eigenen Weihnachtsmarkt im Zentrum der Stadt aufgebaut. Dort darf natürlich nicht der Glühwein oder die Feuerzangenbowle fehlen, welche an kalten Tagen Wärme von innen bringen!

Die Weihnachtsfeiertagsfeierlichkeiten in Deutschland starten mit dem Beginn des Advents. Am ersten Dezember können Kinder die erste der 24 Türen ihres Adventskalenders öffnen. Meistens sind diese gefüllt mit Schokolade oder anderen

kleinen Süßigkeiten. Mit großer Spannung wird im deutschsprachigen Raum dem Nikolaustag entgegengefiebert, der am 6. Dezember gefeiert wird. An diesem Tag erhalten alle gehorsamen Kinder Geschenke, meistens Süßigkeiten. Dazu stellen die Kinder ihre frisch geputzten Schuhe am Vorabend vor die Tür. Wer nicht brav war, der findet Kohlestücke und Zweige von St. Nikolaus in seinem Schuh.

In Deutschland (und den meisten anderen europäischen Ländern) wird Weihnachten am 24. Dezember gefeiert, der Heiligen Nacht. Die Geschäfte sind bis zum Mittag geöffnet und die Feierlichkeiten beginnen nicht vor dem Nachmittag. Die Kinder haben das Wohnzimmer schon seit Tagen nicht betreten, doch am Heiligabend wird die Weihnachtsglocke geläutet und alle treten in die gute Stube ein. Nun sind die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum oder der Weihnachtsmann selbst stattet einen Besuch ab – in manchen Familien sagt man auch, das Christkind kommt. Das Abendessen wird serviert, nachdem die Geschenke ausgepackt wurden. In meiner norddeutschen Heimat aßen wir immer Kartoffelsalat und Würstchen am Heiligabend! Viele Familien schließen den Abend mit einer Mitternachts-Weihnachtsmesse ab. Der 25. und 26. sind offizielle Feiertage, der erste und zweite Weihnachtstag. Häufig gibt es am ersten Weihnachtstag als festliches Mittagessen einen Karpfen oder eine fette Gans im größeren Familienkreis.

Stollen ist ein beliebtes Hefebrot mit Trockenfrüchten, das zu Weihnachten gegessen wird. Weihnachts- oder Christstollen sind voll mit Nüssen, Rosinen und kandierten Früchten. Dresden hat den berühmtesten Weihnachtsstollen, aber man kann einen Stollen mit wenig Aufwand und in wenigen Stunden auch selbst backen.

Eine weitere Tradition sind die Sternsinger, die von Haus zu Haus gehen, ein Lied singen und Geld für wohltätige Zwecke sammeln (dies ist eine überwiegend katholische Tradition). Die Sänger sind häufig vier Kinder, drei, die sich wie die drei Weisen aus dem Morgenland verkleiden, und eines, das einen Stern auf einem Stock als Symbol für den Stern von Bethlehem trägt. Wenn sie mit dem Singen fertig sind, schreiben sie eine Signatur mit Kreide über die Tür des Hauses. Zum Dank für die Spenden wird das Haus des Spenders gesegnet. Dazu schreiben die Sternsinger die Buchstaben C, M und B sowie die Jahreszahl an die Tür. C, M und B stehen für „Christus Mansionem Benedicat“ oder auf Deutsch: „Christus segne dieses Haus“. Dieser Segen soll das Böse von den Häusern fernhalten. Manche Leute meinen auch, dass die Buchstaben die Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen Drei Könige sind: Caspar (persisch: Hüter des Schatzes), Melchior (hebräisch: Mein König ist das Licht) und Balthasar (babylonisch: Gott schützt das Leben). Die Segnung der Häuser geht zurück auf alte heidnische Schutzzauber, die zu Jahresbeginn für das neue Jahr durchgeführt wurden und das Böse von den Hausbewohnern fernhalten sollten. Das Zeichen ist in einer besonderen Weise geschrieben, 2019 wäre: + 20 C M B 19 +. Es bedeutet Unglück, das Schriftbild wegzuwaschen – es muss von selbst verschwinden. Die Sternsinger besuchen die Häuser zwischen dem 27. Dezember und dem 6. Januar (Dreikönigsfest).