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Erfolgreich kommunizieren in den USA

rw-admin | 02/27/2014

Es ist nicht ungewöhnlich, dass man in Amerika von der Kassiererin im Supermarkt mit „Hi, How are you?“ begrüßt wird. Wer jetzt aber beginnt, einen mehrminütigen Monolog über sein tatsächliches Wohlbefinden zu beginnen, der ist auf dem Holzweg.

Oberste Regel im Umgang mit US-Amerikanern: Bitte nichts wörtlich nehmen. Hinter der überschäumenden Herzlichkeit, mit der sie selbst Fremden begegnen, steckt im Grunde nichts als bloße Höflichkeit.

Neben dieser oftmals als Oberflächlichkeit bezeichneten amerikanischen Höflichkeitsform gibt es noch weitere Besonderheiten, auf die Sie im Umgang mit amerikanischen Kollegen achten sollten. Dazu haben wir einen interessanten Artikel für Sie herausgesucht. Außerdem finden Sie in der heutigen Februar-Ausgabe eine Zusammenstellung von einigen wörtlichen Übersetzungen, die Sie möglichst vermeiden sollten.

Erfolgreich kommunizieren in den USA

von Karsten Noack

Wer aus Deutschland kommend in den USA Beziehungen pflegen möchte hat es leichter, wenn er einige grundlegende Kommunikationsunterschiede kennt. Die Begrüßung führt zum sprichwörtlichen ersten Eindruck. Was genau sollten Sie hierbei beachten? Die folgenden Tipps werden Ihnen helfen.

„How are you?“ and „How you doing?“: Bei der Begrüßung wirken US-Amerikaner weniger formal. Sie begrüßen sich meist mit einem „Hi!“ oder „Hello!“(„Hallo!“), „How are you?“ und „How you doing?“ („Wie geht es Ihnen?“). Die erwartete Antwort darauf ist „Fine!“ („fein“, „gut“). Und zwar unabhängig davon, wie es Ihnen tatsächlich geht. Bei dieser Begrüßung handelt es sich um eine reine Höflichkeitsfloskel. Sehr selten will von Ihnen jemand wirklich wissen, wie es Ihnen geht. Dies kann für uns Deutsche oftmals befremdlich wirken, da wir bei ersten Treffen aufgrund der Vermeidung von Risiko und Unsicherheit häufig eher zurückhaltend reagieren.

Händeschütteln: In den USA wird nur bei formellen offiziellen Vorstellungen oder geschäftlichen Anlässen kurz(!) die Hand geschüttelt. Ein direkter Augenkontakt und ein fester Händedruck werden als sehr wichtig angesehen. Wer seinem Gegenüber nicht direkt und fest in die Augen sehen kann gilt unter US-Amerikanern als unglaubwürdig – Gut zu wissen. Körperkontakte in der Öffentlichkeit sind in den USA seltener als bei uns. Der als angenehm empfundene Körperabstand beträgt in den USA mindestens eine Armlänge und ist damit größer als bei uns. Männer reichen Frauen oft nicht zuerst die Hand da sie darauf warten, dass diese ihnen zuerst die Hand reicht, es ihm sozusagen erlaubt.

Vorstellung: In den USA ist es üblich sich Dritten gegenüber selbst vorzustellen. Da sich US-Amerikaner schneller als bei uns mit dem Vornamen anreden, nennen Sie dabei am besten Ihren vollständigen Namen.

Achtung: Während wir uns in Deutschland anfangs zurückhaltender verhalten und uns mit Vertrautheit weiter öffnen, wirken Amerikaner von Anfang an sehr zugänglich und freundschaftlich. Es ist wichtig diese Eigenart zu kennen, um nicht die falschen Schlüsse daraus zu ziehen. Das könnte sich später als Stolperfalle entpuppen. Das „you“ wird in Amerika genauso gebraucht wie bei uns das „Sie“. Bewahren Sie also Ihre Professionalität. Wenn Sie sich Ihren amerikanischen Geschäftspartnern vorstellen, denken Sie immer an deren Titel. Auch werden gerne besondere Leistungen der Vorgestellten hervorgehoben, etwas, dass in Deutschland zurückhaltender gehandhabt wird.

Anrede: Die Frage, ob der amerikanische Geschäftspartner mit Vor- oder Nachnamen und Titel angeredet wird, wird oft gleich beim ersten Treffen oder Telefonat geklärt. Übliche Anreden sind „Mr.“ und „Mrs.“. Das „Miss“ für „Fräulein“ ist nicht mehr angebracht. Wenn Sie den Nachnamen nicht kennen verwenden Sie „Sir“ und „Madam“. Auch wenn in den USA sehr schnell zum Vornamen gewechselt wird, warten Sie besser ab bis man Ihnen diese Form der Anrede anbietet. Achtung: Die Verwendung des Vornamens ist kein Zeichen für Freundschaft oder Intimität, sondern eine kulturelle Norm. Teilen Sie Ihren amerikanischen Partnern mit, wie Sie angeredet werden möchten.

Visitenkarte: Ihre Visitenkarte wird man nicht ablehnen, doch erwarten sie nicht unbedingt im Gegenzug ebenfalls eine zu erhalten. In den USA wird pragmatisch mit Visitenkarten umgegangen. Nehmen Sie die Karte Ihres amerikanischen Geschäftspartners ganz natürlich an. Würdigen Sie sie einen Moment und verwahren Sie sie dann ganz einfach.

Small Talk der Amerikaner: Nicht nur im privaten Bereich sondern auch in geschäftlichen Gesprächen nimmt der Small Talk eine wichtige Rolle ein. Bevor bei Besprechungen zur Tagesordnung übergegangen wird folgt oft ein wenig Small Talk. Auf Fragen werden nur kurze Antworten erwartet, kein ausführliches Gespräch. Schließlich gilt es schnell zum Geschäft zu kommen. Mitunter wird der Small Talk auch für die Kennlern-phase verwendet. Zu den unbeliebten Themen gehören Innenpolitik, Religion oder der überschwängliche Patriotismus in den USA. US-amerikanische Sportarten sind ein beliebtes Thema für Small Talk. Eine beliebte Frage ist die nach der Herkunft der Familie. So ergeben sich oftmals interessante Themen und Gemeinsamkeiten.