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Hören Sie auf, hochqualifizierte Bewerber zu übersehen!

rw-admin | 08/23/2019

 

Ich spreche von „den Erfahrenen, Sturm erprobten, den Reifen“. Ja genau, die über 50-Jährigen! Altersdiskriminierung ist kein neues Thema und betrifft leider fast jeden Aspekt des Lebens in den Vereinigten Staaten, aber auf dem gegenwärtigen Arbeitsmarkt ist es verwunderlich, warum Unternehmen es immer noch ablehnen, älteren Kandidaten eine faire Chance bei der Vergebung von offenen Positionen einzuräumen. Diskriminierungen aus Altersgründen ist in den USA illegal, wir alle wissen dies, aber es passiert trotzdem. Da wir uns bereits in der „Talentkrise“ befinden und Unternehmen große Schwierigkeiten haben, Kandidaten zu finden, ist es Zeit für einen Aufruf zum Handeln.

Hören Sie auf, diese hochqualifizierten Bewerber zu übersehen!

Also, was ist das Problem? Warum übersehen Unternehmen ältere Kandidaten?

  1. Ältere Kandidaten werden als risikoreich angesehen, in der Annahme, dass sie bald in Rente gehen.
  • Denkbar, aber das US Bundesamt für Arbeitsstatistik (BLS) hat für den Monat Juli in seiner Gesamtstatistik festgestellt, dass ältere Arbeitnehmer heute häufiger als je zuvor erwerbstätig sind. Die Menschen leben länger; im Durchschnitt rund sieben Jahre länger als die vorherige Generation und damit arbeiten sie auch länger. Tatsächlich sind derzeit mehr als 10 Millionen Menschen im Alter von über 65 Jahren, erwerbstätig, d.h. 4 Millionen mehr als noch im Jahr 2000. Diese Grafik zeigt, dass 24% der derzeitig Erwerbstätigen über 55 Jahre alt sind!    Warum ignorieren Unternehmen also fast ein Viertel des aktuellen Kandidatenpools?

2. Man geht davon aus, dass die Gehaltsansprüche viel zu hoch sind.

  • Das mag der Fall sein, aber vielleicht auch nicht. Wenn man jemandem eine Arbeitsstelle anbietet, der 5 Jahre Erfahrung hat und im Vergleich dazu jemandem mit 25 Jahren Erfahrung, dann wird es natürlich einen Gehaltsunterschied zwischen den beiden Kandidaten geben. Aber, ganz ehrlich, so ein Vergleich macht ja auch nicht wirklich Sinn, oder? Die Gehaltsbewertung einer Arbeitsstelle sollte abhängig sein vom Marktwert für diese Position und nicht vom Alter eines Mitarbeiters. Ein unerfahrener Kandidat hat nicht die gleichen Gehaltsvorstellungen wie ein erfahrener Kandidat. Letztlich geht es aber um die Stelle selbst und was vom Mitarbeiter erwartet wird, nicht um die Personalsuche an den äußeren Enden des Kandidatenspektrums. Damit wird die Gehaltsfrage auch nicht zum strittigen Punkt.

 

  1. Man meint, dass ältere Menschen hohe Krankenversicherungskosten hervorrufen.
  • Dies ist eine alte Ausrede. Tatsächlich sind jüngere Arbeitnehmer (in den meisten Fällen) teurer, da sie Kinder haben, die sie versichern müssen, während dies für ältere Arbeitnehmer nicht mehr anfällt. Des Weiteren gilt: Wenn ein Mitarbeiter die 65 Jahre Grenze überschritten hat, ist er durch Medicare abgesichert und benötigt nicht mehr die Krankenversicherungsgrundversorgung, die von den meisten Unternehmen anboten wird.

 

  1. Man befürchtet, dass ältere Kandidaten Schwierigkeiten haben, sich neu einzustellen oder sich neuen Technologien anzupassen. ODER, dass sie „zu starr“ sind, um neue Dinge zu lernen oder Anweisungen zu akzeptieren.
  • Wie bitte!?! Dieses Argument macht nun aber wirklich am wenigsten Sinn. Diese Arbeitnehmer haben sich in ihrer Arbeitswelt mindestens schon zweimal, vielleicht dreimal so viel verändern müssen wie jüngere Arbeitnehmer. „Adapt or Die“ ist hier die Realität und ehrlich gesagt hat die Baby Boomer Generation die meiste Erfahrung damit. Diese Generation ist nicht dorthin gekommen wo sie heute ist, bei Inflexibilität. Das ist nicht das Merkmal dieser Generation.
  • Der kürzlich erschienene Artikel Diversität bei der Stellenvergabe: 6 Gründe, warum Baby Boomer perfekt für Unternehmen geeignet sind sagt ganz klar: „Während Millennials normalerweise besser über die neuesten Technologien informiert sind, mussten Babyboomer lernen und sich an verschiedene Technologien anpassen – und das auf völlig unterschiedliche Weise, mehrmals im Laufe ihrer Karriere. Diese Erfahrung verleiht ihnen eine gewisse Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit, die Millennials erst noch erwerben müssen. Viele Baby Boomer wissen, was es bedeutet, sich arbeitstechnisch neu zu erfinden und können eine Fülle von Informationen darüber weitergeben, wie sich Menschen an neue Technologien und Systeme anpassen können, weil sie es selbst schon gemacht haben. „

 

Es gibt noch andere diskriminierende Gründe; die oben genannten Gründe spiegeln aber die Hauptprobleme wider und den Grund, warum Unternehmen es vermeiden, ältere Kandidaten zu interviewen und einzustellen.

Kommen wir nun zu dem, was diese Kandidaten anzubieten haben und warum Unternehmen ihnen eine Chance geben sollten. Alle diese Merkmale sind eine direkte Folge von (Dienst) -Alter und Erfahrung; Merkmale, die ein Arbeitsumfeld verbessern und nicht als selbstverständlich angesehen oder übersehen werden sollten:

  • Sie sind hervorragende Mentoren.
  • Sie verfügen über hoch entwickelte Soft Skills, die durch jahrzehntelange zwischenmenschliche Interaktionen entwickelt wurden.
  • Sie erfordern im Allgemeinen weniger Schulung und Zeit, um auf volle Arbeitsleistung zu kommen.
  • Sie sind in der Regel loyaler, bleiben länger in einem Unternehmen und sind zuverlässig.
  • Sie sind widerstandsfähiger.
  • Sie verfügen über ausgezeichnete Zeitmanagementfähigkeiten.
  • Sie verfügen über ein gut etabliertes Netzwerk an Geschäftskontakten.
  • Sie tragen hervorragend zur Unternehmenskultur bei.
  • Sie verstehen, wie das Geschäft funktioniert.
  • Sie haben Ideen und Kreativität.
  • Sie verfügen über eine Fülle von Markt- und Branchenkenntnissen.
  • Sie haben eine starke Arbeitsmoral.
  • Sie sind zielorientiert und stolz auf eine gute Arbeit.

Es spricht sehr viel dafür, dass die effektivsten und erfolgreichsten Teams vielfältig sind und dass dies auch eine Generationsvielfalt miteinschließt. Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen, dass ein diverses Umfeld tendenziell eine umfassendere, positivere Unternehmenskultur fördert, die in Zeiten der „Talentkrise“ einen positiven Beitrag zur Mitarbeiterbindung leisten kann. Nicht zuletzt sollte man bedenken, dass ¼ der derzeitigen Arbeitnehmer diese Altersgruppe ausmacht.

Warum also betrachten Unternehmen dann nicht diese Mitarbeiter als starke und tragfähige Kandidaten, um offene Positionen zu besetzen?

Es ist an der Zeit, veraltete Meinungen zu diesem Thema neu zu bewerten. Das Top-Talent, das heute von Ihnen gesucht wird, könnte sehr gut zu dieser hochqualifizierten Gruppe von Personen gehören.

Written By: Angie Barnes, The Q Works Group